Wirbelsäulenorthopädie

Mit der Spezialisierung im Schwerpunkt Wirbelsäulenorthopädie bieten wir eine differenzierte Abklärung und individuelle Behandlung Ihrer Wirbelsäulenbeschwerden. 

Im Rahmen der standardisierten operativen Therapie, ermöglichen wir Ihnen mit Anwendung wissenschaftlich etablierter Verfahren, minimalinvasiver, mikroskopisch und endoskopisch gestützter Techniken eine sichere und schonende Behandlung. Verfahren der Schmerztherapie innerhalb eines Teams von Orthopäden, Radiologen, Schmerztherapeuten und Physiotherapeuten ergänzen das Behandlungsspektrum im nicht-operativen Bereich.

Behandlungsspektrum

Behandlung von ...

Wirbelversteifungen

                                                   Hier

Wirbelbrüche

                                                   Hier

Fehlstellungen

Instabilität


Wichtige Themen


Wirbelversteifungen


Jede Verbindung zweier Wirbel beteiligt sich an der Gesamtfunktion der Wirbelsäule. Die normale Form und Funktion dieser gelenkigen Verbindung gewährleisten, dass Sie sich schmerzfrei bewegen können. Der häufigste Ausdruck einer Schädigung, egal welcher Art, ist der Bewegungsschmerz. Muskuläre Verspannungen führen zu einer gewissen Ruhigstellung, fortschreitender Verschleiß vermindert die Beweglichkeit zusätzlich oder bewirkt eine Gefügelockerung.

Die Versteifung ist eine operative Ruhigstellung eines geschädigten Wirbelsäulenabschnittes. Das Verfahren kann Beschwerden lindern, indem es verschlissene Bewegungsanteile als Schmerzquelle ausschaltet. Gefügelockerungen können zum Teil erhebliche Fehlstellungen verursachen. Wirbelgleiten oder Wirbelsäulenverbiegungen können im Rahmen einer Versteifungsoperation korrigieren. 

Je mehr Wirbel versteift werden, umso größer ist die Belastung der benachbarten Wirbelsäulenabschnitte. Deshalb versuchen wir, möglichst nur einen kurzen Abschnitt zu versteifen. Meist ist Verschleiß die zugrunde liegende Ursache. Das kann dazu führen, dass die Nachbarbereiche, die häufig ebenfalls vom Defizit betroffen sind, durch Mehrbelastung Beschwerden verursachen. Die Korrektur von Fehlstellungen und die Gewebsschonung durch ein minimalinvasives Vorgehen (Eingriff mit sehr kleinen Schnitten) wirken sich günstig auf den Verlauf nach Versteifungsoperationen aus. Oft können wir die Gesamtbeweglichkeit unserer Patienten trotz Versteifung schon dadurch verbessern, dass die Muskeln wieder schmerzfrei arbeiten können. Prinzipiell kann die Versteifung als minimalinvasives Verfahren durchgeführt werden. Gerne beraten wir Sie, ob dies in Ihrem individuellen Fall eine Behandlungsmöglichkeit ist.


Fehlstellungen


Formveränderungen der Wirbelsäule können vielfältige Ursache haben und verschiedene Erscheinungsbilder aufweisen:

- angeboren /- während des Wachstums /- nach unfallbedingten Schädigungen /- verschleißbedingt /- durch spezielle Erkrankungen des Bewegungsapparates

Jede Formveränderung erzwingt eine Anpassung in anderen Bereichen des Bewegungsapparates. Übersteigt eine Formveränderung das Maß der Anpassungsfähigkeit, entstehen schmerzhafte Überlastungen von Muskeln und Gelenken. Ziel der Behandlung ist es, ein Fortschreiten der Veränderungen und eine zunehmende Überlastung in den benachbarten Abschnitten zu vermeiden.

 

  • Konservative Behandlungsmöglichkeiten:

Formveränderungen an der wachsenden Wirbelsäule lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen durch eine     äußere Wachstumslenkung/Stützung beeinflussen. Beim erwachsenen Patienten ist eine äußere Schienung (Korsett) meist nicht sinnvoll. Auch hier steht uns jedoch eine breite Palette an nichtoperativen Therapien zur Verfügung. Berücksichtigt werden muss, dass jegliche nichtoperative Behandlungen nicht in der Lage sind, eine Deformität (Formveränderung) zu beseitigen, sondern lediglich (mit ungewissem Erfolg) die Zunahme der Fehlstellung vermindern können.

 

  • Operative Behandlungsmöglichkeiten:

Unser Ziel ist es, die Formveränderung soweit wie möglich zu korrigieren und die Verbesserung zu erhalten. Dies erfordert in der Regel eine Versteifung im korrigierten Bereich. Aus dem Langzeitverlauf von Wirbelsäulenpatienten mit Fehlstellungen weiß man inzwischen, in welchen Fällen eine operative Korrektur nötig ist und welches das geeignete Verfahren ist. Zur Versorgung dieser Veränderungen stehen uns Implantate zur Verfügung, die zu einem großen Teil auch minimalinvasiv eingesetzt (über sehr kleine Schnitte) zu ausgezeichneten Ergebnissen führen können.


Instabilität


Instabilitäten bestehen, wenn die Bewegungsumfänge zwischen den Wirbeln das normale Maß überschreiten. Es kommt zu Fehlstellungen einzelner Segmente oder größerer Wirbelsäulenabschnitte. Die Folge können mechanische Schmerzen, Einengungen von Nervenbahnen mit Gefühlsstörungen und Lähmungen sein. Die häufigste Ursache dafür ist Verschleiß.

Daneben können Instabilitäten aufgrund angeborener Veränderungen bei Rheumatoidarthritis oder unter anderem auch unfallbedingt entstehen. Alle nichtoperativen Maßnahmen können Ihre Beschwerden lindern, die Ursache aber nicht beseitigen. Die Aussichten auf eine deutliche Beschwerdelinderung durch eine operative Versorgung sind in der Regel gut. Ist Verschleiß die zugrunde liegende Ursache, können andere, ebenfalls vom Verschleiß betroffene, Anteile weiterhin Schmerzen verursachen. Bei den angeborenen Formen ist die Prognose auf eine langfristige Beschwerdereduktion nach der operativen Stabilisierung sehr gut, da die benachbarten Segmente in der Regel nicht zum Verschleiß neigen. Gerne beraten wir Sie zu Ihren persönlichen Genesungsaussichten, dabei beantworten wir auch ausführlich alle Ihre Fragen.

 

  • Konservative Behandlungsmethoden:

- Schmerzmittel, Physiotherapie und weitere Maßnahmen

- Infiltrationen (Injektion von Schmerzmitteln) der Gelenke

  • Operative Behandlungsmethoden:

Die betreffenden Wirbel bringen wir operativ wieder in die ursprüngliche Position und beseitigen die Engstellen. Alle deutlichen Instabilitäten erfordern im Falle der operativen Versorgung eine Versteifung des betroffenen Segmentes.


Brüche


Wirbelbruch

Brüche können durch Einwirkung von Gewalt auf gesunde Wirbel oder unter normaler Belastung bei veränderter Knochenstruktur (zum Beispiel Osteoporose) entstehen. Bei uns finden Sie kompetente und individuelle medizinische Versorgung.

  • Wirbelbruch durch Unfall

Bei unfallbedingten Brüchen bestehen neben den Schmerzen gelegentlich bereits zu Beginn Störungen der neurologischen Funktionen. Nach einer unverzüglichen Abklärung entscheiden wir über die Dringlichkeit einer operativen Versorgung.

In der Regel ist das minimalinvasive Einbringen von stabilisierenden Implantaten möglich. Eine Spinalkanaleinengung sollte von der Seite der Einengung (meist von vorn) beseitigt werden. Dies gelingt unter anderem mit endoskopisch gestützten Techniken.

Die Behandlung von osteoporotischen Wirbelbrüchen ist in der Regel weniger dringlich. Ziel ist es, eine schmerzhafte Fehlstellung oder Spinalkanaleinengung zu verhindern. Bei einer nichtoperativen Behandlung ist es wichtig, im Verlauf ein weiteres Einsinken des Wirbels zu verhindern.

 

Das minimalinvasive Einbringen von Knochenzement in den Wirbel stellt ein stabilisierendes Verfahren dar. Bei frischen Brüchen können wir instrumentell oder mit einem Implantat meist auch ein Wiederaufrichten des Wirbels erreichen.

Eine fortgeschrittene Zerstörung des Wirbels erfordert gelegentlich einen größeren Eingriff mit Entfernung des Wirbelkörpers und einer Stabilisierung. Dafür stehen uns minimalinvasive, endoskopisch gestützte Verfahren zur Verfügung, also solche, die mit sehr kleinen Schnitten auskommen und bei denen ein optisches Instrument verwendet wird.

 

 

Beckenbruch

Brüche des Beckens entstehen – genauso wie Wirbelbrüche – entweder durch starke Gewalteinwirkungen bei Unfällen oder bereits bei normaler Belastung, wenn sich die Knochenstruktur verändert hat (etwa infolge von Osteoporose oder nach Bestrahlungen). Während eine Untersuchung nach einem Unfall (zum Beispiel im Straßenverkehr) derlei Verletzungen in der Regel frühzeitig aufdeckt, bleiben insbesondere hintere Beckenbrüche bei älteren Menschen lange Zeit oft unbemerkt. Nicht zuletzt deshalb, weil bei Senioren schon geringfügige Ursachen zu einem Bruch führen können, die oft verkannt werden. Hinzu kommt, dass bei einer fehlenden Verschiebung der gebrochenen Knochen das Röntgenbild den Bruch nicht sichtbar macht. Schmerzen treten bei osteoporotischen Brüchen meist als Kreuz- oder Rückenschmerzen in Erscheinung. Häufig äußern sich diese Beschwerden verstärkt bei Belastung (Stehen, Sitzen, Laufen) und lassen in Ruhesituationen nach.

  • Konservative Behandlungsmethoden

Während Beckenbrüche nach Unfällen überwiegend eine sofortige operative Versorgung erfordern, müssen wir bei unverschobenen osteoporotischen Brüchen des Beckens in den meisten Fällen nicht dringend operativ handeln. Da eine äußere Ruhigstellung jedoch kaum möglich ist, muss der Patient zumindest mit Geh-Hilfen entlasten.

  • Operative Behandlungsmethoden 

Generell ist das Prinzip der operativen Behandlung die Stabilisierung unter Verwendung von Implantaten. Insbesondere bei osteoporotischen Brüchen ist die sichere Stabilisierung durch minimalinvasive Verfahren (Eingriffe erfolgen über sehr kleine Schnitte) möglich. Der Vorteil der operativen Stabilisierung liegt in der rascheren Belastbarkeit und der Vermeidung einer länger dauernden Bettlägerigkeit.